Anthroposophie
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte Rudolf Steiner (1865-1925) mit interessierten Ärzten und Pharmazeuten Wege, die Gedanken der anthroposophischen Menschenkunde auch in der Behandlung Kranker umzusetzen. Durch immer mehr Anhänger dieser Bewegung in den Vorkriegsjahren wurden bald Kliniken für diese Heilweise eröffnet sowie pharmazeutische Unternehmen zur Herstellung der Arzneimittel (WALA OHG, Weleda AG) gegründet.
Die anthroposophische Medizin erweitert die naturwissenschaftliche Medizin um Erkenntnisse aus der geisteswissenschaftlich orientierten Anthroposophie.
Konzept der Anthroposophie
Der Mensch besteht entsprechend der Anthroposophie aus vier Wesensgliedern: dem physischen Leib, dem Ätherleib (ermöglicht Gestaltbildung und Lebensorganisation), dem Astralleib (Seele) und dem Ich (dem individuell-geistigen Wesenskern).
Diese vier Wesenglieder wirken in einem dreigliedrigen System (Denken, Fühlen und Wollen) zusammen.
Ziel der anthroposophischen Medizin ist das Wiederherstellen der Harmonie zwischen den Wesensgliedern. Krankheit ist also eine gestörte Harmonie. Die anthroposophische Medizin bedient sich hierzu speziell aufbereiteter Heilmittel aus den Bereichen Mineralien/Metalle, Pflanzen und Tiere.
Heilmittel und ihre Herstellung
"Die anthroposophische Therapierichtung geht vom Zusammenhang zwischen Mensch und Natur aus. Die Verwandtschaft der Naturprozesse mit den Tätigkeiten und Funktionen des menschlichen Organismus wissenschaftlich zu durchschauen und daraus pharmazeutische Herstellprozesse und Rezepturen für Arzneimittel zu erarbeiten, ist eines ihrer Anliegen." (WALA Heilmittel)Potenzieren, Copyright by WALA Heilmittel
Die Ausgangssubstanzen entstammen dem Mineralreich, dem Pflanzen- und auch dem Tierreich. Die Arzneimittel werden mit Hilfe der speziellen Verfahren Rhythmisieren und Potenzieren hergestellt. Die in den Substanzen enthaltenen Heilkräfte werden dadurch wirksam aufgeschlossen.
Hamamelis im Mörser, Copyright WALA Heimittel
Die erhaltenen Arzneimittel stehen in einer Reihe von Darreichungsformen (Tropfen, Säfte, Globuli, Zäpfchen, Salben) zur Verfügung.
Kompositionen aus mineralischen, pflanzlichen und tierischen Substanzen ergänzen und verstärken sich in ihren Wirkungen auf den menschlichen Körper und sind wirksamer als die Einzelmittel.
Die Wirkungen der Heilmittel
Die anthroposophische Medizin versucht mit Hilfe von homöopathisch hergestellten und anderen anthroposophischen Arzneimitteln die Selbsteilungskräfte zu aktivieren und so den Körper dazu anzuregen, das gestörte Gleichgewicht wieder einzupendeln. Die medikamentöse Therapie sollte so wenig wie möglich und so lange wie nötig eingesetzt werden.
Dabei versteht sich die anthroposophische Medizin nicht als Ersatz der konventionellen Medizin.
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